Hauptort für das „Fest der Kulturen“ wird das Kulturhaus Müller samt Kulturgarten sein. „Auf der Bühne soll es Vorführungen von Vereinen sowie Sport- und Tanzgruppen geben“, kündigt Christian Hallanzy an. Der Fachdienstleiter Soziale Hilfen im Rathaus gehört dem Organisationskomitee ebenso an wie Kulturmanager Oliver Behnecke, Gemeindemitarbeiterin Dörte Eifler und Ratsherr Sükrü Aras. Auch auf dem Friedrich-Bultmann-Platz vorm Alten Rathaus soll das „Fest der Kulturen“ während des Herbstmarktsamstags für Begegnungen sorgen.
Dass Integration am besten durch Sprache und Arbeit gelingen kann, beweisen die Brüder Hani (29) und Mohamad (18) Al Mohraji. „Bei uns kam noch ganz entscheidend hinzu, dass wir 2015 nach unserer Flucht aus Syrien bei Rolf Stiening leben konnten, der uns quasi das Leben in Deutschland beigebracht hat“, erzählt Hani. Stiening vermittelte auch den ersten Praktikumsplatz im Sauna-Huus. Dort schloss Hani in der Folge nicht nur seine Ausbildung zum Fachangestellten für Bäderbetriebe ab, er ist mittlerweile auch zum Betriebsleiter für das Freibad und das SaunaHuus aufgestiegen und steht kurz vor der Prüfung zum Meister für Bäderbetriebe.
Sein jüngerer Bruder Mohamad, der wie Hani bis zum Ausbruch des Krieges als staatenloser Palästinenser in Damaskus aufwuchs, besuchte in Ganderkesee erfolgreich die Realschule und ist zurzeit als Bundesfreiwilligendienstleistender im Rathaus tätig. Dort unterstützt er neu in Ganderkesee angekommene Geflüchtete. „Ich möchte hier so viele Erfahrungen wie möglich sammeln“, sagt der 18-Jährige. Dass ein Arbeitsplatz für eine gelungene Integration der Schlüssel schlechthin ist, weiß Mohamad Al Mohraji sehr gut. Sein Glück: Er hat für diesen Sommer bereits einen Ausbildungsvertrag als Mechatroniker bei Airbus unterschrieben und freut sich wie sein Bruder Hani aufs „Fest der Kulturen“ im September.
Unternehmen, die sich auf dem Fest präsentieren wollen, können sich ab sofort bei Christian Hallanzy im Rathaus melden unter Tel. 04222 44-331. „Es muss auch nicht unbedingt ein Messestand aufgebaut werden“, betont der Fachdienstleiter Soziale Hilfen. „Hauptsache, man kommt ins Gespräch.“
Insbesondere für Tätigkeiten beispielsweise in der Gastronomie, Lagerwirtschaft oder im Transportgewerbe kann sich Wirtschaftsförderin Christa Linnemann vorstellen, dass beim „Fest der Kulturen“ wertvolle Kontakte geknüpft werden können. „Da wir mit den Schulen zusammenarbeiten, werden aber sicher auch viele Jugendliche da sein, die künftig für Praktika oder gar einen Ausbildungsplatz infrage kommen.“
Zum Hintergrund:
In der Gemeinde Ganderkesee leben Menschen aus 93 Nationen. Nach Deutschland stammen die meisten aus Syrien (385), der Ukraine (270), Polen (228), Rumänien (165), der Türkei (147), dem Irak (118) und Afghanistan (63). Viele leben bereits seit langem in Deutschland, andere (insbesondere aus EU-Staaten) sind im Zuge der Freizügigkeit zum Arbeiten nach Ganderkesee gekommen. Insbesondere Menschen, die erst seit Kurzem hier leben, haben oft noch keinen Arbeits- oder Ausbildungsplatz.
„Fest der Kulturen“ soll Kontakte ermöglichen
„Fest der Kulturen“ soll Kontakte ermöglichen
Unternehmen können potenzielle Arbeitskräfte kennenlernen
Menschen aus insgesamt 93 Nationen lebten zum Stichtag 31. Dezember 2023 in der Gemeinde Ganderkesee. Diese Vielfalt soll während des Herbstmarktwochenendes am 14. September mit einem „Fest der Kulturen“ präsentiert und gefeiert werden. Zu der Veranstaltung sind neben allen Interessierten ausdrücklich auch einheimische Unternehmen eingeladen. „In Zeiten des Personalmangels wollen wir eine Möglichkeit dafür bieten, dass sich potenzielle künftige Beschäftigte und Arbeitgeber kennenlernen können“, sagt Wirtschaftsförderin Christa Linnemann.
Ansprechpartner/in
Herr C. Hallanzy | |
Amt / Bereich Fachdienst 22 - Soziale Hilfen (Leitung) Rathaus, Zimmer E23 // EG Mühlenstraße 2-4 27777 Ganderkesee Telefon: 04222 44331 Telefax: 04222 44120 E-Mail: c.hallanzy@ganderkesee.de |
Meldung vom 20.02.2024