Welche Vorteile bringt das IGG mit sich? „Bislang gab es viele kleinteilige Betrachtungen für einzelne Ortsteile, die zum Teil auch noch veraltet waren“, erklärt Bürgermeister Ralf Wessel. „Jetzt wird die gesamte Gemeinde konzeptionell untersucht und bewertet. Damit wird das IGG planerisch zum großen Wurf!“ Es werde Antworten darauf geben, wie sich die Gemeinde in den kommenden Jahren entwickeln soll.
„Das IGG betrachtet sämtliche Themen, die für die Gemeindeentwicklung von Bedeutung sind“, ergänzt Fachbereichsleiter Tim Kettler. „Dazu gehören Wohnen, Wirtschaft, Freizeit, Verkehr, Umwelt und weitere Bereiche.“ Hierbei werde die aktuelle Situation in den verschiedenen Handlungsfeldern analysiert und daraus eine Prognose für die Zukunft gebildet. „Zugleich sollen Leitlinien und Entwicklungsziele gebildet werden, aus denen sich konkrete Maßnahmenvorschläge ableiten lassen“, so Kettler. Aus diesem Fundus wird in den folgenden Jahren nach und nach eine Reihe von Projekten realisiert. „Dieses Denken in Zusammenhängen steigert auch die Chancen auf Fördermittel“, betont Bürgermeister Wessel.
Ein Konzept „von allen für alle“ bedingt ein breit aufgestelltes Beteiligungsverfahren. „Dieses geht weit über die Bürgerbeteiligung in normalen Planverfahren hinaus“, so Dr. Gerd Reesas vom Planungsbüro „plan-werkStadt“, das das IGG nach gewonnener Ausschreibung in einer Arbeitsgemeinschaft mit dem Büro „FORUM. Stadt und Region“ erstellt. „Es sind zum Beispiel moderierte Spaziergänge in den größeren Ortsteilen vorgesehen oder Akteursgespräche, die wie Interviews aufgebaut sind.“ Auch seien Bürgerwerkstätten und ein Jugendworkshop angedacht.
Bereits am 15. September bei der Auftaktveranstaltung (Beginn um 18 Uhr in der Mensa des Schulzentrums Ganderkesee, Am Steinacker) sollen sich Interessierte selbst einbringen können. „Es wird zu wichtigen Oberthemen wie Klimaschutz oder Mobilität einzelne Stationen geben“, kündigt Anton Maleike vom Büro „FORUM. Stadt und Region“ an. „Wir wollen auch gleich bei dieser Gelegenheit erste Meinungsbilder einholen." Dafür sei es sinnvoll, dass die Interessierten ihre Smartphones samt QR-Code-Scanner mitbringen. Eine Anmeldung für die Auftaktveranstaltung ist nicht notwendig.
Das Integrierte Gesamtentwicklungskonzept Ganderkesee soll, so die aktuelle Planung, bis Ende 2024 vorliegen.