Den „Treuetest“ hat Wübbenhorst in ihrem Berufsleben mit Bravour bestanden: In über vier Jahrzehnten war die Gemeinde Ganderkesee ihre einzige Arbeitgeberin. Dort begann sie 1977 ihre Ausbildung zur Verwaltungsfachangestellten, die sie 1980 erfolgreich abschloss. Nach ihrer Übernahme in ein unbefristetes Arbeitsverhältnis absolvierte sie den Angestelltenlehrgang I. Von 1985 an war sie vier Jahre lang als Vollstreckungssachbearbeiterin im Innendienst beschäftigt.
Nach ihrer Rückkehr aus dem ersten Erziehungsurlaub wurde Wübbenhorst 1990 stellvertretende Kassenleiterin. Schon während ihres zweiten Erziehungsurlaubs half sie wieder zeitweise in der Kämmerei und der Steuerabteilung aus. 1995 beendete sie den Erziehungsurlaub vorzeitig und wechselte ins Sozialamt. Zunächst war sie dort für die Verwaltung des damals noch gemeindeeigenen Seniorenheims „Haus Waldesruh“ zuständig. 2011 bis 2013 war sie mitverantwortlich für das Freiwilligenforum „Mach mit“. Schon seit 2004 und bis zuletzt war die Immeranerin im Fachdienst Soziale Hilfen für den Arbeitsbereich
„Unterhaltssachbearbeitung“ zuständig.
Dies sei „kein so ganz einfacher Bereich“, bemerkte Bürgermeister Ralf Wessel bei der Verabschiedung im Kreis der Kolleginnen und Kollegen. „Hartnäckigkeit, Durchsetzungsfähigkeit und manches Mal auch detektivische Fähigkeiten sind erforderlich, um säumige Unterhaltsschuldner zum Bezahlen zu bringen.“ Ingrid Wübbenhorst sei bei aller Beharrlichkeit und Entschiedenheit den Kundinnen und Kunden gegenüber immer „freundlich, hilfsbereit und mit Empathie“ aufgetreten, so Wessel. „Und Sie haben sich immer gerne in den Dienst des Teams gestellt.“
„Der Wandel in 46 Jahren ist enorm gewesen“, blickt Wübbenhorst auf ihren beruflichen Weg zurück. „Angefangen hatte ja noch alles im Alten Rathaus.
Besonders gern erinnere ich mich an die Zeit im ,Haus Waldesruh‘ zurück, wo die Heimleitung immer darauf bedacht war, eine familiäre Atmosphäre aufzubauen. Alle haben dort mitangepackt.“ Vermissen werde sie ihre Kolleginnen und Kollegen im Rathaus. „Gerade in letzter Zeit war das ein sehr gutes Miteinander.“ Ihre neu gewonnene Freizeit werde sie nun auch ihrem Hobby widmen: Gemeinsam mit ihrem Ehemann hat sie eine Nebenerwerbslandwirtschaft mit sieben Wasserbüffeln. „Da gibt es immer was zu tun.“